In unserer Begleitung von Teams und Organisationen haben wir gemerkt, dass Feedback geben ganz schön schwer sein kann, weil oft die Worte dafür fehlen. Mit den 100 Stärkekarten haben wir einen Schatz an Worten zusammengestellt, die dabei helfen wertschätzende und entwicklungsorientierte Rückmeldungen zu geben.
Verschiedene Methoden ermöglichen den Einsatz der Karten für Reflexionsgespräche jeder Art - im Team, gegenüber Mitarbeitenden, im Beratungsgespräch oder Elterngespräche in Kita und Schule sowie vieles mehr. Bei regelmäßiger Anwendung im Arbeitsalltag kann ein Team den Austausch über Stärken und Entwicklungspotentiale als gemeinsame Kultur lernen und selbstverständlich darauf zurückgreifen. Die gegenseitige Wertschätzung dient der Beziehungspflege und schafft eine gute Grundlage für Konfliktklärungen, bzw. wirkt der Entstehung präventiv entgegen.
Um zu vermeiden, dass Rückmeldungen übergriffig werden oder als Machtinstrument verwendet werden, empfehlen wir klare Regeln und Formate dafür zu schaffen.
Es gibt drei Grundsätze, die wir bei der Arbeit mit den Stärkekarten geben empfehlen:
› 1. Erklären was die ausgewählte Eigenschaft aus der eigenen Sicht heraus bedeutet.
Worte werden subjektiv unterschiedlich verstanden und gefüllt. Aus diesem Grund ist es wichtig, zu erklären, was das jeweilige Eigenschaftswort aus Sicht der feedbackgebenden Person bedeutet. Dies verhindert Missverständnisse.
2. Erklären, auf welche konkrete Situation sich das Feedback bezieht.
Wann konnte diese Eigenschaft beim Gegenüber beobachtet werden?
Feedback sollte im besten Fall nicht allgemeingültig, sondern auf eine konkrete Situatione bezogen sein. Statt „Du bist immer so geduldig." kann gesagt werden „Gestern beim Elternabend hast du auch bei der dritten Nachfrage nochmal ganz ruhig und klar erklärt, wie die neue Essensregelung gedacht ist. Da habe ich dich sehr geduldig erlebt.". Dies hilft, Feedback anzunehmen und auch zu lernen, dass wir in verschiedenen Situationen sehr unterschiedliche Stärken einsetzen und zur Verfügung haben.
3. Feedback annehmen und für sich prüfen, statt sich zu rechtfertigen.
Für das Annehmen von Feedback ist es hilfreich Feedback als ein Geschenk zu verstehen.
Ich kann es auspacken, anschauen und dann entscheiden, ob ich es behalte oder nach gutem Prüfen wieder weglege. Statt sich zu rechtfertigen oder auch eine positive Rückmeldung abzuwehren, genügt ein einfaches „Danke" an das Gegenüber.
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